Söldnerleben – zwischen Hunger, Galgen und Hoffnung
Sie zogen mit Trommeln und Pfeifen durchs Land, versprachen Sold, Brot und ein besseres Leben – und führten Männer direkt in Elend, Gewalt und oft in den Tod: Söldner.
In dieser Folge sprechen Marcus und Matthias über das Söldnerwesen zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Was unterschied Landsknechte von späteren Söldnern? Warum entschieden sich Männer freiwillig für dieses Leben? Wie lief eine Musterung ab – vom Handgeld über den Eid bis zum Spießjoch?
Wir tauchen ein in den Alltag der Heere: Märsche über hunderte Kilometer, Hunger, Krankheiten, Prügeleien, Plündern und ein Lagerleben, das wenig mit Romantik zu tun hatte. Gelesene Textauszüge zeigen das Lager aus der Perspektive von Jacob und Heinrich – roh, eng und gnadenlos.
Ein zentrales Thema ist auch der Galgen: Disziplin durch Angst, öffentliche Hinrichtungen und Würfelspiele um das eigene Leben. Dazu kommen Aberglaube und Magie – Schluckbildchen, Schutzbriefe, Nothemden und der verzweifelte Versuch, sich gegen Kugeln und Klingen unverwundbar zu machen.
Wir sprechen über die Rolle der Frauen im Tross, über Täter und Opfer, über das Tagebuch des Söldners Peter Hagendorf – und über ein System, das Menschen verschlang, austauschbar machte und kaum jemand unversehrt überlebte.
Am Ende bleibt die Frage:
Waren Söldner Monster – oder Menschen, gefangen in einem Krieg ohne Ausweg?
👉 In der nächsten Folge: die Bevölkerung – die eigentlichen Verlierer des Krieges.