Hexen, Teufel und Kanonen

Hexen, Teufel und Kanonen

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00:00:01: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Hexen, Teufel und Kanonen.

00:00:06: Folge zehn mittlerweile schon.

00:00:08: Grüß dich Matthias, hallo.

00:00:10: Hallo Markus und halle liebe Zuhörer.

00:00:14: Ja, Matthias, hat sich viel getan seit unserer letzten Folge.

00:00:17: Ich habe neulich in deinem Status gesehen, die ersten Bücher sind da.

00:00:22: Jetzt gibt es also keinen zurück mehr.

00:00:25: Ich kann mich so daran erinnern.

00:00:27: Noch, das wurde mich, ja, wurde ich so zurückversetzt, wie das die ersten Paletten deines ersten Buches, da war es, das war ja noch bei mir hier in der Nachbarschaft, ankamen.

00:00:37: Das war ja so ein echt Wahnsinns-Highlight.

00:00:40: Wie ging es dir diesmal?

00:00:42: Ja, ich war jetzt nicht dabei gewesen.

00:00:44: Ich habe das jetzt nicht so gesehen.

00:00:45: Es ist ja die Sendung, die bei der Verlegerin im Verlag ankam.

00:00:51: Insofern noch so ein bisschen die Emotionen noch nicht so in Wallung gebracht.

00:00:56: Aber es ist natürlich eine große Freude, wenn man sieht, okay, es geht voran.

00:01:00: Und die Bücher sind auch deutlich früher gekommen.

00:01:05: als erwartet, was es ist, die Probleme jetzt aufgeworfen hat, aber irgendwie haben wir das jetzt angekriegt.

00:01:12: Und ich werde so in etwa eine Woche, hoffe ich, auch einen Schwungbücher zu mir bekommen und dann das erste Mal das Buch wirklich in den Händen halten.

00:01:25: und ich kann mich erinnern, dass es wirklich in der greifende Moment.

00:01:30: Da freue ich mich schon sehr drauf.

00:01:32: Und diese Bücher sind jetzt erst mal dafür.

00:01:35: Es gibt zum Beispiel vorablesepunkt.de, also wo man Bücher vorstellen kann bei Lesern, bevor sie veröffentlicht werden, bei Buchblocker und so.

00:01:44: Dafür erst mal sind jetzt die Bücher bestellt worden, dass eben Blocker vorablesen, Beta-Leser, die die Bücher erst mal bekommen, bevor es dann am zehnten Februar richtig losgeht.

00:01:56: Ja, ich habe gerade hinter mich gegriffen, ich habe es sogar hier in meinem Regal stehen.

00:02:02: Herzschlag der Gewalt war ja das erste damals.

00:02:05: und also wer jetzt Lust hat auf Matthias und nicht bis Februar warten will, es gibt schon einige Werke vom Matthias.

00:02:14: Aber bleib mal beim aktuellen Tinte und Schwert.

00:02:18: Viele historische Fakten ja mit Fantasie geknüpft.

00:02:22: über deine drei Hauptfiguren.

00:02:24: Anna Jakob und Heinrich haben wir ja schon gesprochen, die entspringen ja deiner Fantasie.

00:02:29: Heute wollen wir über historische Persönlichkeiten sprechen, die ja tatsächlich gegeben hat und besonders um eine schillernde Figur hat uns schon mal ab und zu mal immer gegriffen, nämlich um den Grafen Ernst von Mansfeld.

00:02:45: Matthias, nimm uns mit rein.

00:02:46: Was war das für ein Typ?

00:02:48: Was war das für ein Mann?

00:02:51: Also nach meiner Recherche war Mansfeld ein erfolgsloser Glücksritter.

00:02:57: Moment, du hast aber mal gesagt, kann ich mich erinnern, es war eigentlich ein erfolgreicher Kriegsunternehmer.

00:03:04: So habe ich das noch in meiner Erinnerung.

00:03:06: Stimmt, genau.

00:03:07: Also erfolgreich war er als Kriegsunternehmer.

00:03:12: Das ist ein größter Erfolg, wahrscheinlich auch die Erstürmung von Pilzen.

00:03:17: Eine Stadt die noch nie eingenommen wurde vorher.

00:03:21: Und der Erfolg als Kriegsunternehmer diente aber nur seinen, als Zwischenstipp zu seinem eigentlichen Ziel.

00:03:29: Und gestärker er für dieses Ziel kämpfte, desto weiter entfernte er sich davon.

00:03:36: Und er wurde sogar dann im Jahr sixteenhundert neunzehn vom Kaiser geächtet.

00:03:41: Er hat ein Problem gehabt.

00:03:43: Er war ein Basta-Zon eines sehr Anerkannten.

00:03:47: Und sein Vater Peter Ernst von Mannsfeld war Gubernör von Luxemburg, er war kaiserlicher Feldmarschall und er stand sehr hoch in der Kunst des Kaisers.

00:03:59: Also, der Vater war tatsächlich ein Vertreter der katholischen Seite.

00:04:03: Ja, und es war sehr erfolgreich.

00:04:06: Und sein leiblicher Sohn Karl, der war fast vierzig Jahre älter als Ernst.

00:04:13: Und der war auch kaiserlicher Feldmarschall.

00:04:15: und als Oberbefehlshaber führte er, was erzähle ich, einen Armin nach Ungarn gegen die Osmanen.

00:04:27: Genau.

00:04:28: Und da, in den Fünfzehn und Fünfundneinzig, spielt ja auch dein Polluk.

00:04:32: Richtig, genau.

00:04:33: Da ist ernst, fünfzehn Jahre alt.

00:04:36: Und da wunschte das Vater Solkall seinen viel jüngeren Halbbruder mitnehmen und ihn das Kriegshandwerk einführen.

00:04:46: Denn er als Bastarzone hatte ernst, kein bedeutendes Erbe zu erwarten.

00:04:52: Doch er sehnte sich nach einer Grafschaft, schon im frühen Jahr, nach Statos, nach Titel, nach Anerkennung, nach sozialem Aufstieg.

00:04:59: Das waren alles Dinge, die für einen Bastar schwierig zu erreichen waren.

00:05:05: Eine Möglichkeit bestand damals darin, als Offizier auf dem Schlachfeld Rum und Erde zu erlangen und über diesen Umweg wollte ernst sein Ziel erreichen.

00:05:16: Okay, also in Ungarn fing es da für einen Fünfzehnjährigen eigentlich ein echter Jüngling, wenn man so in der Sprache bleibt.

00:05:25: Beim Kampf gegen die Osmanen war Ernst dann ja tatsächlich mitten drin.

00:05:29: und in dem Prolog, nimmst du die Leser mit und lässt sie teilhaben an der Schlacht, aus den Augen von ihm, von Mansfeld selbst.

00:05:41: Für die Zuhörer gibt es ja wieder einen kurzen Textausschnitt.

00:05:44: Ja, und den Markus, den du jetzt hoffentlich auch gleich vorlässt.

00:05:48: Ja, ich greif gerade nach vorne und hole mir das.

00:05:51: Genau.

00:05:52: Mach ich natürlich wieder sehr gerne.

00:05:55: Prolog, die Klauen des Teufels.

00:05:57: Gran, Ungarn, vierter August, fifteenhundert, fünfundneunzig.

00:06:01: Wie ein riesiges Ungeheuer kam die Wolke näher.

00:06:06: Sie wuchs zur Seite, sie wuchs in den Himmel, sie war düster und verdeckte die Sonne.

00:06:11: Und sie brachte tausendfachen Tod.

00:06:15: Mit zittriger Hand wischte Ernst sich den Schweiß aus dem Gesicht.

00:06:19: Allmächtiger Gott, rette mich vor den Klauen der Teufel.

00:06:24: Lunden auflegen und bereit machen, rief der Hauptmann.

00:06:28: Bereit machen für den Tod, flüsterte einer der Gardesoldaten und kicherte wie ein Irrer.

00:06:34: Als Maul wiegand, schimpfte ein anderer.

00:06:38: Schulter an Schulter standen sie knöcheltief im Schlamm des Grabens, die schweren Musketen auf dem Erdwall aufgelegt.

00:06:45: Die Glut der Urin getränkten Lunden verbrachtete den Gestank fauler Eier, doch vor allem stank es nach Latrine und nach Verwiesung.

00:06:54: War das der Gestank des Todes?

00:06:57: Ein dumpfes und furchteinflößendes Dröhnen erwachte.

00:07:02: Was ist das?

00:07:03: fragte Ernst entsetzt.

00:07:05: Hochgeborener Graf.

00:07:07: Das sind feindliche Kriegstommeln, sagte Gefreiter Jost Gundrum, sein persönlicher Leibsoldat.

00:07:15: Ein bedrohliches Beben erwachte.

00:07:17: Kleine Erdklumpen rieselten wie die Grabenwand hinunter und platschten ins vibrierende Schlammwasser.

00:07:25: Ein Erdbeben fragte ernst und hoffte innenbrünstig, dass es nichts anderes war.

00:07:31: Erschütterungen von zwölftausend galoppierenden Pferden erklärte Joost mit düsterer Mine.

00:07:39: Oh Gott!

00:07:40: Zwölftausend?

00:07:42: Ernst schloss die Augen.

00:07:45: Stoßartig ging sein Atem.

00:07:47: Schmerzhaft pochte das Herz gegen den Brustharnisch.

00:07:52: Ja, ein packender Einstieg in den Prolog.

00:07:57: Zum nächsten Kapitel machst du dann aber ein Zeitsprung von dreiundzwanzig Jahren tatsächlich nach vorne.

00:08:02: Hat mir auch schon drüber gesprochen, ins Jahr sechzehntnachzehn.

00:08:07: Ja, genau.

00:08:08: Weil es ja in erster Linie nicht um Mansfeld geht, sondern um... um Jakob Anna und den Heinrich Ehmung im Betrafmannsfeld.

00:08:19: Der taucht allerdings dann späte im Kapitel, in einigen Kapiteln auf und er spielt auch durchaus eine wichtige Rolle in der Geschichte.

00:08:28: Bei der Belagerwohnerstürmung von Pilsen wahrscheinlich.

00:08:31: Aber da kämpfte er doch für die protestantische Seite, haben wir schon geklärt.

00:08:37: Wie kam es dann auf einmal zu dem Religionswechsel?

00:08:41: Ja, seine Unterstützung ist ihm weggebrochen.

00:08:44: Sein Halbdrucker Karl starb noch im Hunger und sein Vater, der immer so schützen die Hand über ihn gehalten hat, starb auch einige Jahre später.

00:08:54: Somit hatte erns keine Unterstützer mehr, keine Beziehungen und er führte als Offizier kleinere Einheiten, wurde aber von den katholischen Auftraggebern nicht bezahlt oder teilweise nur Halt bezahlt oder auch noch gar nicht bezahlt und sogar verspottet.

00:09:14: Deswegen wechselt er an die Seiten, kämpft er aber von da an auch für die protestantische Seite.

00:09:21: Also es klingt jetzt nicht nach einem tiefgläubigen Katholiken.

00:09:25: Nee, für ihn selten nur Anerkennungen macht.

00:09:29: Er hat wohl bestimmt eine gewaltige Wut im Bauch gegen die Katholiken, die ihm ja genau da verletzten, wo es wehtat.

00:09:41: Bei ihnen war er ein nutzloser Bastard, der keinen Fürsprecher hatte.

00:09:46: Aber in der Union, bei den Protestanten, da wurde er besser behandelt, wo er anerkannt.

00:09:51: Ja, okay.

00:09:52: Und so wurde er mit viertausend Mann zur Belagerung von Pilzen nach Böhmen

00:09:58: geschickt.

00:09:58: Ja, genau.

00:10:00: Und er hatte ... die Aufgabe die drei letzten Hochburgen der Katholiken in Böhmen einzunehmen.

00:10:10: Der General Thurn, der hatte schon mit einer böhmischen Armee das Land sozusagen gesäubert, aber Hilsenbudweiß und Grumau, das waren so die katholischen Hochburgen, die waren gut verschanzt und die solle der Mansfeld einnehmen mit Pilsenfinger an.

00:10:28: Und das war im Grunde ein schon zum Scheitern verurteiltes Unternehmen, weil die Stadt schon oft in der Geschichte, oder öfters in der Geschichte, belagert und bestürmt wurde, aber noch nie eingenommen.

00:10:43: Mansvoll versucht also das Unmögliche und erschwerend kam aber noch hinzu, dass er die Böhmische Übergangsregierung, die Direktion nicht auf seiner Seite hatte.

00:10:56: Sie waren zwar seine Auftraggeber, aber sie wurden nicht wohlgesonnen.

00:11:01: Obwohl er ja eigentlich doch für sie und ihre Sache gekämpft hat.

00:11:05: Absolut, ja.

00:11:07: Aber er musste auch gegen Neid, gegen Geiz, gegen Inkompetenz ankämpfen.

00:11:12: Und das war...

00:11:14: Also in Pilsen laufen dann alle Fäden zusammen und da... kommen wir jetzt dann wieder zu deinem Buch, Jakob findet sich in der Armee Mansfels ja eben wieder, das hat man schon gehört, dort trifft er dann auch auf.

00:11:27: Anna und Heinrich taucht in der Mansfelder Armee als junger Offizier auf.

00:11:33: Und da sehen wir das jetzt deine, die historische Realität, die über die wir gerade gesprochen haben und deine Fiktion, die verschmelzen und den Pilsen lernt der Leser auch weitere historische Personen kennen, die du in deiner Geschichte ja dann... erwähnt.

00:11:49: Ja, genau.

00:11:50: Ich habe mir eine kleine Liste gemacht, das sind nämlich eine ganze Menge.

00:11:54: Um einige zu nennen, also der junge Graf von Solms ist da erwähnt, Oberstleutnant und hoch angesehen bei Mansfeld.

00:12:01: Der spielt natürlich auch eine Rolle und führt einige Dialoge mit Mansfeld.

00:12:06: Dann gibt es den Operist-Wachtmeister Carpezov, der öfters auftaucht.

00:12:11: Es war ein sehr teuer ergebener, loyaler Gewaltmensch, der viermal Gefangen genommen wurde von den Katholiken, aber jedes Mal für Lösegeld wieder freigekommen ist.

00:12:23: Es gab den Oberst von Styrum, Oberst Schlammersdorf, Hauptmann Franking, Riedmeister Haydn und Regimentsschuld heißt Leininger.

00:12:33: und dann gab es noch natürlich auf der oberen Ebene den General Honlohe und Krafttouren, den Oberbefehlshaber der Böhmischen Armee und einige mehr.

00:12:45: Und sie alle spielen eine Rolle.

00:12:47: in der historischen Realität und in meiner Geschichte werden sie zumindest erwähnt, aber teilweise fließen sie auch mit allen in Dialogen.

00:12:57: Okay, Graf von Thurn war ja einer der Anführer des Aufstandes in Pilsen.

00:13:03: Genau, richtig.

00:13:04: Und er war auch beim Prager Fenstersturz dabei, also im Mai.

00:13:08: Das wird ja als Außenlöser für den dreißigjährigen Krieg genommen und Thurn war also ein Mann.

00:13:15: Den Fenster öffnete und einen Kontinent damit ins Chaos stürzte.

00:13:21: Du erwähnst ja auch die Offiziere der Gegenseite, der katholisch-keiserlichen Seite dann.

00:13:28: Ja, also da ist General Bougoir an erster Stelle zu stellen, der taucht da ein paar Mal auf.

00:13:34: Es gab auch den General Dampier.

00:13:38: Und den berühmten Wallenstein, über den wir auch schon mehrfach gesprochen haben.

00:13:43: Ja.

00:13:43: Richtig, der taucht allerdings erst in Band zwei auf.

00:13:48: In Wallenstein lasse ich eine ganz besondere Rolle zukommen und mehr verrat ich jetzt aber nicht.

00:13:58: Ja, auch einige böhmische Direktoren der Übergangsregierung erscheinen ja enthinde unschwert.

00:14:04: Eine Regierung, die zwar Direktion hieß, aber irgendwie ja nicht wirklich was dirigierte.

00:14:11: Ja.

00:14:12: Ja, das muss schlimm gewesen sein, also die Direktion, die stellte sich aus den, das waren Vertreter der Stände, dreißig Vertreter.

00:14:23: Und jeweils zehn des Wohnadels, dann zehn des niedrigen Adels und zehn Vertreter der Stadtbürger.

00:14:30: Also dreißig Adelige und Bürgerliche, die einen Staat führen sollten.

00:14:36: Aber

00:14:36: ohne Ausbildung oder Erfahrung, mit viel zu viel Druck.

00:14:41: Und... Jeder war auf seinen eigenen Vorteil bedacht.

00:14:44: Kämpfen und zahlen, sollten die anderen.

00:14:48: Mansfeld kannte die militärische Notwendigkeit, die Direktion nicht.

00:14:52: Sie misstrauten ihn.

00:14:53: Er war ein Fremder und kein Böme.

00:14:56: Und einige freuten sich an Gebel sogar, wenn Mansfeld misserfolge hatte.

00:15:01: Das ist komisch, obwohl für die eigene Sache eingesetzt wurde.

00:15:06: Tauchen denn auch, bzw.

00:15:08: wer von diesen Direktoren taucht denn bei dir in Tinte und Schwert auf?

00:15:14: Einige, auch hier habe ich mir kurz eine Schliste dazu gemacht mit interessanten Namen und die spielen dann auch in den Dialogen, die spielen eine Rolle, die auch in Handlungen, also da war der Wilhelm Poppe von Lobkowitz aus dem Herrenstand.

00:15:29: Ohiadel, ein Peter Milner von Milhaus, einer Ritter, deutete niedriger Adel, Christoph Kober, ein Bürger, Buch Waal Berker von Duba, vom Herrenstand, ein Albrecht Pfefferkorn von Ottenbach, das war ein Ritter, Friedrich von Bilba, war ein Ritter, Theodor VI von Ottersdorf, ein Bürger.

00:15:52: Das sind echt Namen, die keiner erfinden kann.

00:16:00: Und alle spielen eine Rolle in deinem Buch, also zumindest mal in Dialogen.

00:16:06: Genau, die ich jetzt erwähnt hatte eben in mehreren Dialogen, also nicht alle zur gleichen Zeit, sondern es sind dreimal unterschiedliche Direktionsgruppen, die bei Mansfeld eben kommen.

00:16:20: Der Leser erlebt dort die Spannung zwischen dem General- und der Direktion, die Inkompetenz der Direktoren, die Machtspiele, die Intrigen und die Tricks, die Mansfeld anwendet, anwenden muss, wahrscheinlich, um politischen Rückhalt zu bekommen.

00:16:39: Wenn jetzt die Direktoren nicht so inkompetent gewesen wären, würdest du dann sagen, dass vielleicht die Böhmen sogar... mehr Erfolg hatten, wäre der Aufstand womöglich sogar geglückt?

00:16:54: Ich glaube schon, wenn sie noch einige militärische Führer ausgetauscht hätten, zum Beispiel den Hohen Lohe, der als sehr inkompetent dargestellt wird.

00:17:05: Und wenn sie den Zelt rechtzeitig gezahlt hätten.

00:17:09: oder überhaupt bezahlt hätten, dass wir übrigens Solzahlungen waren an Problemen nicht nur der Böhmen, nicht nur der Protestanten, sondern auch der Katholiken und dieses Problem hat sich durch den ganzen dreißigjährigen Krieg gezogen.

00:17:21: Und wenn aber die Direktion auch für Kleidung und für Nahrung gesorgt hätte, dann wäre der Krieg wahrscheinlich völlig anders verlaufen und die Welt sehr heute anders aus.

00:17:33: Ob es eine bessere Welt wäre, keine Ahnung.

00:17:39: Das weiß man immer nicht, ja.

00:17:40: Zum Glück irgendwie nicht.

00:17:42: Gibt ja für jeden, glaube ich, jeden Konflikt und jeden Krieg irgendwie Gedankenspiele, was wäre, wenn, glaube ich, das sind die, wenn die, ja die Geschichte der Welt oftmals ganz anders verlaufen, wenn die eine, die andere Seite gewonnen hätte oder wenn man überhaupt von Gewinn entsprechen kann bei einem Krieg.

00:18:02: Aber interessanter Gedanke.

00:18:04: Sollte Kleidung, Lebensmittel, Es ist natürlich irre, wenn du da für irgendjemand in den Krieg ziehst und meinst damit auch Geld verdienen zu können und dann kommt das Geld nicht.

00:18:14: Du bist fernab der Heimat, die Familie.

00:18:20: Auf das Geld, was heimgeschickt wird, also totale Katastrophe.

00:18:25: So weit kam es

00:18:26: nie.

00:18:28: Geld heimgeschickt, ich glaube, das gab es nicht und es sind wesentlich mehr Sultner.

00:18:35: Erfroren und verhungert, als in Kampfen gestorben.

00:18:39: Also teilweise sind in strenger Winter waren.

00:18:41: Das war öfters damals gewesen, denn die kleine Eiszeit herrschte ja, steht das Klima und teilweise sind die Hälfte der Söldner erfroren.

00:18:55: Dann noch weiter verhungert und dann kam natürlich noch solchen dazu.

00:18:58: Typhos, Ruhr, Pest, Choleras und die Sachen.

00:19:02: Also es war wirklich eine Katastrophe.

00:19:05: Und man hätte bestimmt durch bessere Logistik vieles verhindern können.

00:19:13: Ja, auch da musste man wahrscheinlich erstmal lernen.

00:19:17: Aber ist auch ein spannendes Thema.

00:19:19: Wir sind ja schon fast drinnen.

00:19:21: Aber diesem Thema, gerade den Soldaten, wollen wir ja auch eine ganze Folge widmen, nämlich Folge elf.

00:19:29: Und da bin ich schon total gespannt, weil da schnupperst du ja in diese... Figuren schnupperst du ja tatsächlich selbst rein.

00:19:38: Da kann man ja verfolgen auf Social Media bei dir.

00:19:41: Du probierst dich da ja tatsächlich mal selber aus.

00:19:44: Wie ist das so als Soldat im dreißigjährigen Krieg?

00:19:49: Oh ja, also da habe ich viel zu erzählen.

00:19:53: Ich war in Zelt gelegen, habe das Gefühl halber froh und habe Schlacht miterlebt.

00:19:59: So eine nachgestellte Schlacht natürlich.

00:20:03: Da natürlich noch viel besser vorstellen, wie das in einer wirklichen Schlacht, wie die sich gefühlt haben.

00:20:11: Also wenn wirklich die Kugeln, die man scharf geschossen wurde, wenn die Kameraden rechts und links verletzt oder getötet wurden.

00:20:20: Und das war wirklich beeindruckend, was ich da so im Ansatz erlebt

00:20:24: habe.

00:20:26: Bin gespannt.

00:20:27: Ihr bestimmt auch auf die nächste Folge, deswegen bleibt dran.

00:20:32: Wenn Matthias die Fertig hat, spielen wir die natürlich auch gleich wieder ein.

00:20:35: Dir lieber Matthias, wünsche ich jetzt erstmal, wenn du wieder zurück in der Heimat bist, einen hochemotionalen Moment beim Auspacken der ersten Bücher von Tinte und Schwert.

00:20:51: Und bis dahin sag ich, mach's gut und vielen Dank fürs Zuhören und vielen Dank für deine... deine Informationen und dein Wissen.

00:21:00: Ich danke dir Markus und vielen Dank auch an die Zuhörer.

00:21:03: Bis zum nächsten Mal.

Über diesen Podcast

Der Dreißigjährige Krieg ist eines der dunkelsten, grausamsten aber auch spannendsten Epochen unserer Vergangenheit. Der erfolgreiche Thrillerautor Matthias Söder hat sich dieser Zeit in seinem neuen Buch genähert. Er beschreibt die Zeit aus Sicht eines jungen Mannes aus Unterfranken, der eigentlich mit seinem Leben etwas anderes vor hatte und dann unfreiwillig Teil der Geschichte wurde.

Marcus Lipsius erfahrener Podcaster und Moderator stellt gemeinsam mit dem Autor nicht nur das Buch, das Teil einer Trilogie ist, vor sondern führt auch hinein in diese Zeit, die noch gar nicht so lange her ist...

von und mit Marcus Lipsius, Matthias Söder

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